Waren an der Müritz



Waren an der Müritz

Zwischen dem Tiefwaren-, dem Feisnecksee und der Binnenmüritz liegt die Stadt Waren. Mit rund 22.000 Einwohnern ist Waren der mit Abstand größte Ort an der Müritz.

Waren an der Müritz - schon der Namenszusatz der Stadt am Wasser verdeutlicht dessen Stellenwert für die hier lebenden Menschen. Allerdings liegt Waren gar nicht am riesigen Hauptsee, sondern an der Binnenmüritz.

Ein See, der durch einen rund 400 Meter breiten und drei Kilometer langen Wasserarm von der interner Link Müritz abgetrennt ist, mit rund sechs Quadratkilometern Größe.

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Frisches Ensemble aus Wald und Wasser

Doch mit den drei weiteren Seen Feisneck-, Tiefwaren- und Herrensee bildet sich um den Stadtkern von Waren an der Müritz ein erfrischendes Ensemble aus grünlich-silber funkelndem Wasser und tiefen ursprünglichen Wäldern – vielleicht eher mit der externer Link Landeshauptstadt Schwerin vergleichbar, als mit Interlaken wie es vor rund 100 Jahren der Fremdenverkehrsverein von Waren / Müritz in Hinblick auf ein mondänes Image versuchte.

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Altstadt Waren / Müritz


Waren an der Müritz, das sind knapp 22.000 Menschen, fein herausgeputzte Fachwerkhäuser im historischen Stadtkern, teils renovierte Plattenbauten an den Stadträndern, herrliche Villen am Südrand der Binnenmüritz, ein paar Industriebauten, ein paar Grünanlagen, der Müritz-Nationalpark und Wassersport – womit wir beim Tourismus wären.


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Leben für den Tourismus

Waren lebt vom und für den Tourismus, ob zu Fuß, auf dem Rad oder dem Boot – und das nicht erst seit der Wende. Immer wieder gern wird einer der berühmtesten Besucher der Stadt - Theodor Fontane - präsentiert: Im 19.Jahrhundert verbrachte der Dichter und Autor des Deutschlandliedes einen mehrwöchigen Sommerurlaub in Waren an der Müritz und zeigte sich begeistert von der Schönheit der Region.

Bevor Reisende aus Berlin Waren / Müritz als Sommerfrische entdeckten und publik machten, ging es in der Stadt beschaulicher, aber nicht unbedingt ruhiger zu. Waren war ein wichtiger Umschlagplatz für land- und forstwirtschaftliche Produkte der Region.

Wirtschaftliche Bedeutung durch Handel

Diese wirtschaftliche Bedeutung kam vor allem durch die Schiffbarmachung der Elde (interner Link Wasserstraße Richtung Elbe) und der interner Link Havel (Richtung Berlin, über den Bolter Kanal) in den Jahren 1831 bis 1837. Der Bau der einer Straße von interner Link Malchow über Waren nach interner Link Neubrandenburg (1848/49) und der Anschluss des Stadthafens an das Eisenbahnnetz 1880 bedeutete einen zusätzlichen wirtschaftlichen Impuls.

Dass Waren an der Müritz aber auch dunkle Zeiten erlebt hat, zeigt ein Blick ins 17.Jahrhundert. Der dreißigjährige Krieg (1618–1648) war für Waren ein menschliches und wirtschaftliches Fiasko. Zudem zerstörten vier verheerende Brände fast völlig das ursprüngliche Stadtbild von Waren / Müritz. Nach dem letzten Brand im Jahre 1699 standen gerade noch zwölf Häuser.



Starke Zerstörung durch Brände

Aus diesem Desaster zog man Konsequenz und errichtete die Stadt nach dem aktuellsten Stand an Brandschutzwissen. Dazu gehörte, dass neue Häuser mit einem Sicherheitsabstand errichtet wurden. Noch heute findet sich diese Schutzmaßnahme in vielen Teilen des Stadtbildes von Waren an der Müritz.

Die Feuersbrünste zerstörten auch das gesammelte und niedergeschriebene Wissen um die Vergangenheit der Stadt. 1988 begingen die Warener ein Fest zum 725-jährigen Bestehen. Dabei wurde pragmatisch einfach 1263 als Gründungsjahr festgelegt. Als Entscheidungshilfe nahm man die Gründungsjahre der umliegenden Städte wie interner Link Röbel (1261), Malchow (1235) oder interner Link Malchin (1236).

Ansiedlung von Bauern und Fischern

Menschen siedelten allerdings schon lange vorher in dem Gebiet von Waren an der Müritz. In erster Line waren dies Bauern, Fischer und Handwerker. Die Stadtentwicklung gestaltete sich nach der Christianisierung des Landes im 12. Jahrhundert. Der zum Christentum bekehrte slawische Stammesführer Pribislav errichtete zwischen dem Tiefwarensee und der Binnenmüritz eine Burg, deren genaue Lage heute nicht mehr bekannt ist.

Man nimmt an, dass die Kappelle in der Marienkirche von Waren / Müritz ein Überbleibsel sein könnte. Waren selbst entwickelte sich zunächst um die St. Georgen-Kirche und den Platz 'Alter Markt', der heutigen Altstadt. Hier steht noch das ursprüngliche Rathaus, welches eines der wenigen bis heute erhalten gebliebenen Gebäude ist (Alter Markt Nr.14).

Neustadt um die Marienkirche

Nur wenig später entwickelte sich parallel die Neustadt im Bereich der Marienkirche. Mit deren Bau Mitte des 14.Jahrhunderts kam es zur Zusammenlegung beider Stadtteile von Waren. Damit einhergehend wurde der Neue Markt zum Stadtzentrum und Standort des neuen Rathauses. Zunächst in der Mitte des Platzes, ab 1797 an der Südost-Ecke.

Geschützt war die Stadt von einer mächtigen Mauer, die nur zwei Tore besaß: Im Nordwesten das Güstrower und im Osten das Neustrelitzer Tor. Zur Binnenmüritz gab es noch mehrere Wassertore. Bis zur Kanalisierung der Elde in der Mitte des 19.Jahrunderts lag der Wasserspiegel der Müritz um rund einmeterfünfzig höher als heute, sodass der See bis an die Stadtmauern reichte.

Wachsende touristische Bedeutung

Mit der Verbesserung der Infrastruktur zu Land und zu Wasser wuchs zusehends die Bedeutung von Waren an der Müritz. Weniger in industrieller Hinsicht, als in touristischer. Im Zuge der industriellen Entwicklung entstand in Deutschland ein bürgerlicher Wohlstand, der mit der voranschreitenden Mobilität den Tourismus entstehen ließ.

Neben den Lastkähnen im Hafen von Waren flanierten nun gut situierte Bürger aus den Großstädten; Villen und Pensionen, Badestellen und Bootsstege entstanden. Mit steigenden Touristenzahlen wuchs auch die Warener Bevölkerung.

Innerhalb von 100 Jahren verdoppelte sich die Zahl der Einwohner auf gut 10.000. Die Stadt vergrößerte sich insbesondere entlang der Ausfallstraßen Richtung Nordwesten und Osten. Diese Entwicklung lief weitestgehend unkontrolliert und ungeplant ab.

Einschnitt durch den II. Weltkrieg

Einen jähen Einschnitt im Tourismusgeschäft bedeutete der zweite Weltkrieg und die anschließende Besatzungszeit. Zwar verschonte der Krieg Waren mit seinen verheerenden Zerstörungen weitestgehend, doch brach der Tourismus fast vollständig zusammen.

Erst Jahrzehnte nach Kriegsende entwickelte sich wieder ein nennenswerter Anstieg der Besucherzahlen. Staatliche Betriebe ermöglichten ihren Arbeitern Urlaube in betriebseigenen Erholungszentren.

1974 wurde das heutige Müritz-Hotel im wenige Kilometer südlich gelegenen interner Link Klink als FDGB-Erholungsheim errichtet, Campingplätze entstanden. Mitte der siebziger Jahre wurde auch das Erscheinungsbild von Waren / Müritz grundlegend verändert.

Veränderung des Stadtbildes in den 70ern

Mit der so genannten 'komplexen Verkehrslösung' gab es einen radikalen verkehrstechnischen Einschnitt. Waren an der Müritz hatte sich in den Jahren zu einem Nadelöhr für den Durchgangsverkehr entwickelt.

Zusätzlich behinderten acht beschrankte Bahnübergänge den Verkehr erheblich. Die Verkehrslösung bedeutete einen Kahlschlag inmitten der Stadt. Rund ein Viertel der nördlichen Altstadt wurde abgerissen, ein Teil des Tiefwarensees zugeschüttet.

Es entstand eine Schneise zwischen dem See und der Altstadt, in die hinein die neue Durchgangsstraße und die Bahntrasse gebaut wurden.

Farbenfroher Wechsel nach der Wende

Die Wendezeit veränderte Waren / Müritz mehr als andere Städte der interner Link Region. Schnell hatte man sich der touristischen Traditionen besonnen. Mit Fördergeldern und Tatendrang malten die Warener den Grauschleier der vergangenen Jahrzehnte mit leuchtend warmen Farben über und verpassten der Stadt ein fast mediterran anmutendes Erscheinungsbild.

Heute bietet sich dem Besucher eine attraktive Stadt mit vielfältigen Angeboten, ohne dabei die negativen Charakterzüge eines Tourismus-Zentrums anzunehmen.

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