Der Müritz-Nationalpark

Das Ostufer der interner Link Müritz wird von dem insgesamt 322 km2 großen Müritz-Nationalpark beherrscht. Über etwa zwölf Kilometer erstreckt sich der Westrand des Nationalparks mit Schilfgürtel und Sumpfwiesen am See. Zum Park gehört auch ein rund 500 m breiter, durch Tonnen abgesperrter Wasserstreifen. Wie fast die gesamte Ostuferzone der Müritz, ist auch dieser Streifen kaum tiefer als ein Meter.

Die Nationalpark-Region ist mit 53 Einwohnern/ km² nur dünn besiedelt. Typische Wald und interner Link Seenlandschaft Mecklenburgs findet sich im gesamten Müritz-Nationalpark. Der Park besitzt zwei Teilbereiche. Die größte Fläche mit 260 km², liegt östlich der Müritz. Hier prägen weite Kiefernwälder und große Moore das Landschaftsbild. Ein kleineres Teilgebiet (62 km²) befindet sich südlich um Serrahn. Alte Buchenwälder überziehen hier die hügelige Landschaft, viele kleine Seen und Moore geben dem Gebiet einen märchenhaften Charme. Der Bereich war auch schon vor der Nationalparkgründung teilweise Naturschutzgebiet. Die prächtigen Buchenwälder vermitteln den Eindruck eines Urwaldes vor dem Eingriff des Menschen.



Im gesamten Müritz-Nationalpark gibt es über 100 Seen, die allein größer sind als ein Hektar. Einzigartige Moorlandschaften haben sich dort entwickelt, wo die unzähligen Seen dem natürlichen Verlandungsprozess unterliegen. Die Moore im Nationalpark sind so genannte Niedermoore. Überwiegend durch Grundwasser gespeist, sind die sie Heimat für seltene Tier und Pflanzenarten wie den Sonnentau oder das Torfmoos.

Nach dem Bundesnaturschutzrecht genießt der Müritz-Nationalpark seit dem 12. September 1990 den höchsten Schutzstatus. Das Gebiet ist in drei Schutzzonen gegliedert. Im Kernbereich gelten die schärfsten Bestimmungen. Hier dürfen Wanderer und Radfahrer keinesfalls die markierten Wege verlassen. Zone 2 sind die so genannten Pflegebereiche, die zumeist aus Wiesen und Weiden bestehen. Im Entwicklungsbereich werden die Bedürfnisse der Menschen stärker berücksichtigt.

Bekanntheit hat der Müritz-Nationalpark vor allem durch seine Fisch- und Seeadler-Bestände erlangt. Die Seeadler nutzen das Gebiet das ganze Jahr als Revier. Die Fischadler hingegen sind Zugvögel und nur von März bis Oktober in der Region. Zu beobachten sind die Tiere vor allem in Einrichtungen in Boek, Federow und in der Nähe von Zinow. Hochspannungsmasten sind wegen fehlender Horstbäume gerade für Fischadler beliebte Nistplätze. Der Seeadler bevorzugt hohe Bäume. Während Fischadler tatsächlich nur Fisch jagen, ernährt sich der Seeadler auch noch von kleineren Wasservögel oder Aas.

Auch Kraniche sind in der unberührten Natur zu sehen. Sie nutzen den Nationalpark bevorzugt als Brutplatz. Die Tier nisten in Erlenbrüchen, bewachsenen Feuchtflächen und Röhrichten. Hier finden sie, umgeben von flachem Wasser, ausreichend Schutz vor Räubern wie Füchsen oder Wildschweinen. Mitte Oktober rasten in der Region kurzzeitig mehrere tausend Kraniche, um sich auf dem Weg nach Frankreich, Spanien und Nordafrika auszuruhen. Ein einzigartiges Trompetenkonzert beherrscht in diesen Tagen die Region um die Müritz. Tagsüber stolzieren die Tiere in Scharen auf Feldern und Wiesen. Am Abend zieht es die Vögel zu ihren Schlafplätzen an die Seen, wo sie im flachen Wasser stehend übernachten.

Fast 800 Schmetterlings- und Libellenarten leben in dem Gebiet. Die Vielfalt der verschiedenen Pflanzen- und Tierarten ist enorm. In den Herbstmonaten unüberhörbarer König des Nationalparks ist aber der Rothirsche. In den an das Ostufer der Müritz angrenzenden Waldgebieten befinden sich die traditionellen Brunftplätze der größten Tiere im Nationalpark. Im vergangenen Jahrhundert wurden die Rothirsche als Jagdwild gehegt, was zu einer übermäßigen Population der Tiere führte. Hintergrund dieser Entwicklung war die Nutzung des Areals als Jagdrevier durch NS-, später SED-Größen.

Wechselhaft war auch die Entwicklung der Uferzone zur Müritz. Am Ende des 18. Jahrhunderts wurde die Elde zwecks einer durchgehenden Schiffbarkeit zur Elbe und Havel von vielen Mühlenstaue befreit. Allerdings senkte sich der Wasserspiegel der Müritz infolge um fast zwei Meter ab. Hierdurch kam es zu einer Abtrennung von zahlreichen Seen, Moore und Schilfflächen entstanden. Zwar verlor die Müritz einen erheblichen Teil ihrer Fläche, gleichzeitig bildete sich am Ostufer ein wichtiger Rückzugsraum für die Tier und Pflanzenwelt.

Das erste Naturschutzgebiet der Region entstand 1931 am Ostufer der Müritz, um den heutigen Müritzhof. Zunächst als Ziegelei errichtet, entwickelte sich der Betrieb zu einem Bauernhof. Nach der Absenkung des Wasserstandes der Müritz, bildeten sich weitläufige Wiesen mit Baumbestand, die als so genannte Hutungslandschaft für extensive Weidewirtschaft genutzt wurde. Im Jahre 1954 wurde der Müritzhof zur ersten Lehrstätte für Naturschutz in ganz Europa. Nach 1989 wurde der Hof zur Werkstatt des Lebenshilfswerkes Waren. Neben der Landschaftspflege wird im Müritzhof heute auch ein kleines Lokal betrieben, was sich großer Beliebtheit bei den Nationalpark-Besuchern erfreut.

Nach Ende des 2. Weltkrieges nutzte die sowjetische Armee eine große Fläche des heutigen Nationalparkes als Schießplatz und Übungsgelände. In Folge der militärischen Nutzung kam es in dem Gebiet zu einer weiträumigen Zerstörung der natürlichen Landschaft. Nach dem Abzug der russischen Truppen 1993 wurden die Hinterlassenschaften sorgfältig entfernt. Mittlerweile haben verschiedene Pflanzen wie Moose, Flechten und Gräser wieder die Oberhand über die bis dahin kahlen Sandflächen gewonnen. Aus kleinen Kiefern und Birken entwickelt sich langsam ein junger Wald.

Zwar steht der Müritz-Nationalpark unter strengem Schutz. Dennoch ist es auf zwei Wasserwanderstrecken möglich, die wunderschönen, verwunschenen Seen und Flüsse mit dem Kanu zu erkunden. Das Befahren mit Motor-, Segelbooten und das Surfbrettern ist nicht erlaubt. Auch unter der Wasserlinie soll die Tier- und Pflanzenwelt vor dem Menschen geschützt bleiben.



Wichtig ist es, sich vor dem Befahren der geschützten Gewässer genau über die Regeln zu informieren. Nationalpark-Ranger überwachen deren Einhaltung regelmäßig. Organisierte Gruppenfahrten müssen als genehmigungspflichtige Veranstaltungen beim Nationalparkamt angemeldet werden. Die Gruppengröße sollte acht Boote nicht übersteigen.

Befahrensregeln im Nationalpark auf den Wasserwandererstrecken
  • Grüne Tonnen markieren vorgeschriebene Fahrrinnen.
  • Gelbe Tonnen sperren nicht zu befahrende Gewässerbereiche ab.
  • In regelmäßigen Abständen befinden sich ausgewiesene Rastplätze mit Informationstafeln und Kartenausschnitten zum jeweiligen Standort.
  • Außerhalb der ausgewiesenen Rastplätze gilt generelles Anlandeverbot.
  • Auf und an den Rastplätzen darf nicht gezeltet werden.
  • Halten Sie ausreichenden Abstand zum Ufer und unterlassen Sie das Einfahren in die Röhrichtbestände und andere dicht bewachsene Uferbereiche. Gerade diese Biotope sind Heimstatt vieler seltener Pflanzenarten und Lebensraum verschiedener gefährdeter und störungsempfindlicher Tierarten.
  • Vogelansammlungen sind weiträumig zu umfahren.
  • Vermeiden Sie das überfahren besonders flacher Gewässerpartien oder von Wasserpflanzenbeständen, sie sind die Hochzeits- und Kinderstuben fast aller Fischarten.
  • Tragen Sie dazu bei, das Wasser und die Ufer sauber zu halten. Abfälle gehören deshalb in den Müll. Benutzen Sie vorzugsweise Mehrwegverpackungen.
  • Organisierte Gruppenfahrten sind als genehmigungspflichtige Veranstaltungen beim Nationalparkamt anzumelden.
(Quelle: Nationalparkamt)

Der Müritz-Nationalpark besitzt ein dichtes Netz von gut befahrbaren und ausgeschilderten Radwegen. Aufgrund der Naturbelassenheit gibt es aber auch viele Nebenstrecken, die sandig und teilweise hügelig sind. Hier kommt man meist besser zu Fuß voran. Für Wanderer gibt es speziell markierte Wege. Im Nationalpark gibt es davon rund 400 km! Generell dürfen die Wege aber nicht verlassen werden. Das gilt natürlich auch für Besucher hoch zu Ross, für die eigene Wegstrecken auf 130 km Länge ausgewiesen sind. Empfehlenswert sind die naturkundlichen Führungen (Tel: 03991 / 666183).

Das Befahren des Müritz-Nationalparks mit dem eigenen Auto ist nicht gestattet. An den verschiedenen Eingangsbereichen gibt es ausgeschilderte Parkplätze. Die wichtigsten Eingangsbereiche im Teilgebiet Müritz sind Federow (Norden), Kratzeburg (Osten) und Boek (Süden). Von Federow kann auch interner Link Speck in der Mitte des Nationalparks angefahren werden. Zugang zum Teilgebiet Serrahn erfolgt am besten über Serrahn. Wer den Park zu Fuß oder sehr ausgiebig erkunden möchte, sollte sich ein Nationalpark-Ticket (Tel: 03991 / 6450) besorgen. Damit können Sie die regelmäßig im Nationalpark verkehrenden Busse nutzen. Auch zwei Anfahrtspunkte per Schiff sind so nutzbar. Eine Fahrradmitnahme ist jeweils möglich.

Verwaltet wird der Park durch das Nationalparkamt Mecklenburg-Vorpommern mit Sitz im Schloss von Hohenzieritz (Tel: 039824 / 2520). Zur Aufgabe des Nationalparkdienstes gehört die Information von Besuchern und die Überwachung der Schutzbestimmungen im Park. Allein 2000 haben über eine halbe Millionen Menschen den Müritz-Nationalpark besucht.


Müritz-Nationalpark in Zahlen:
  • Gesamtfläche: 322 km²
  • Teilgebiet Müritz: 260 km²
  • Teilgebiet Serrahn: 62 km²
  • Wälder: 72 Prozent
  • Seen: 13 Prozent
  • Moore: 8 Prozent
  • Grünland: 5 Prozent
  • Ackerland: 2 Prozent



Informationen im Internet:

Nationalparkamt Müritz
Schlossplatz 3
17237 Hohenzieritz
Tel: 0398 / 242520
eMail: info@nationalpark-mueritz.de
Homepage: externer Link www.nationalpark-mueritz.de

Müritz-Nationalpark-Ticket
Personenverkehr GmbH Müritz
17192 Waren (Müritz)
Strelitzer Straße 137
Tel: 03991 / 6450
eMail: info@pvm-waren.de
Homepage: externer Link www.pvm-waren.de


Campingplatz Naturfreund
Camping, Kanuverleih
17237 Kratzeburg
Dorfstraße 3
Tel: 039822 / 20285
eMail: campingplatz-naturfreund@web.de
Homepage: externer Link www.campingplatz-naturfreund.de


Campingplatz Zum Hexenwäldchen
17252 Blankenförde
Tel: 039829 / 20215
eMail: uwe191259@aol.com
Homepage: externer Link www.hexenwäldchen.de


Kanuverleih Steuer
17237 Granzin
Dorfstraße 4
Tel: 039822 / 20242
mobil: 01729589169
eMail: toepferhof-steuer@addcom.de
Homepage: externer Link www.toepferhof-steuer.de


Kormoran Kanutouring
17237 Granzin
Am Havelkrug 38
Tel: 039822 / 29888
mobil: 01722740966
eMail: info@kormoran-kanutouring.de
Homepage: externer Link www.kormoran-kanutouring.de


MüritzKanu am Bolter Kanal
Fahrrad- & Kanuverleih
17248 Boeker Mühle
Tel: 039823 / 27089
mobil: 01602900218
eMail: info@mueritzkanu.de
Homepage: externer Link www.mueritzkanu.de


Müritzparadies Naturcamping Bolter Kanal
17248 Boeker Mühle
Tel: 039823 / 2530
eMail: info@mueritz.com
Homepage: externer Link www.mueritz.com


Bootsvermietung Hecht
17237 Kratzeburg
Dalmsdorf 6
Tel: 039822 / 20241
mobil: 01723014818
eMail: kontakt@kanu-hecht.de
Homepage: externer Link www.kanu-hecht.de